31.05.2022
Christhard Henning Deutscher Meister
Christhard Henning hat den harten äußeren Bedingungen getrotzt und sich am Sonntag in Ingolstadt den Deutschen Triathlonmeistertitel in der Altersklasse 60 über die Mitteldistanz gesichert.
Der VfL-Triathlet hatte nach 1,9 Kilometern Schwimmen, 90 Kilometern auf dem Rad und 21,1 Kilometern laufen in 4:44:41 Stunden knapp fünf Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten im Feld der 36 Athleten dieser AK. Es war Christhards zweiter DM-Titel nach dem Gewinn über die Sprintdistanz in Bremen 2019.
Aufgrund der äußerst harten Bedingungen am Sonntag in Ingolstadt mit Regen und Temperaturen um die zehn Grad musste rund ein Drittel der gestarteten 1.000 Triathletinnen und Triathleten aufgeben, so auch die beiden ebenfalls gestarteten VfL-Athleten Julian Großkopf und Alexander Layer.
Nachfolgend ein ausführlicher Rennbericht von Christhard.
Das Rennen war ein Horrortrip: Julian und Alex raus, zumindest den Julian habe ich gesehen, wie er nach 40 km in einer Goldfolie am Straßenrand stand. Da ist mir‘s kurz anders geworden, als mir bewusst wurde, dass ich jetzt noch 40 km zu treten habe.
Schwimmen: nach 27:52 min in einem Baggersee an der Donau als Erster der dritten Startgruppe aus dem Wasser, 19,6 Grad, Neo erlaubt, Gewässer voller Seegras, das sich immer um Mund und Nase geschlungen hat. Fünf Blockstarts, AK 60 mit AK 30 zusammen, Julian mit den Profis in Gruppe eins (Start 8:00 Uhr), Alex wohl in fünf (hab ihn nie gesehen). Sofort (fast zu) hohes Tempo angeschlagen wegen der jungen Konkurrenz. Alle Frauen samt Staffeln waren fünf Minuten vorher gestartet, daher viele Überholmanöver. Wetter noch gut, sonnig, etwa 12 Grad.
Das wurde vielen zum Verhängnis, sie ignorierten beim Wechsel bereit gelegte Langarm-Trikots oder Armlinge und Mützen oder Westen.
Radfahren: Zufahrt vom See etwa 1,5 km bis zu einer 38-km-Runde, die zweimal zu durchfahren war. Abgesperrte Drückerstrecke, nur ein nennenswerter Anstieg, aber zwei sehr enge Wendepunkte. Beginn des Regens nach etwa 15 km, Wasserlachen in den Spurrinnen, erste Aufgaben, Anlieger reichten den Sportlern Decken … zunehmend kälter, vielleicht noch sieben bis acht Grad, „ich gebe nicht auf“ war mein Mantra, hatte zum Glück Neopren-Kappen an den Schuhen, eine Mütze und ein langärmliges Trikot angezogen und so beim Wechsel mindestens eine Minute investiert/verloren (aber wohl dadurch das Ankommen gesichert). Zwei AK-Konkurrenten sind auf dem Rad an mir vorbei, waren acht bis zehn Minuten schneller. Meine Radzeit war 2:28:06 Stunden. Auf dem letzten Drittel der Radstrecke überall Triathleten in Goldfolie, DRK im Einsatz, Wechsel mit klammen Fingern.
Laufen: Vier km mit tauben Füßen getrippelt, dann längerer Schritt und Pace von 4:40. Die beiden Konkurrenten wieder ein- und überholt, dem Zweitplatzierten beim Laufen acht, dem Dritten 13 Minuten abgenommen. Abwechslungsreicher Kurs durch Donauauen und Ingolstadt, wieder erste Sonnenstrahlen, aber keine Km-Angaben, nur die eigene Uhr als Kontrolle. Laufzeit 1:41:53 Std. - zweitbeste Zeit (einer steht mit 1:07 in der AK-Wertung, kann irgendwie nicht stimmen, der ist wohl nach einer Runde Richtung Ziel abgebogen).
Endzeit:4:44:41 Std., Zweiter 4:49:27, Dritter 4:54:17. Zweiter DM-Titel nach Bremen 2019 über die Sprint-Distanz, Euro-Titel in Walchsee 2021 war auch über die MD.